Wie SAG mit Rheocasting zur Erreichung der Klimaziele beiträgt

Um den CO2-Ausstoß von Fahrzeugen nachhaltig zu senken, spielt die Reduktion des Fahrzeuggewichts eine immer größere Rolle. Aluminium-Bauteile – speziell jene, die im Rheocasting-Verfahren erzeugt werden, verbinden Leichtigkeit und exzellente Materialeigenschaften und werden so für die Fahrzeugindustrie ein Schlüssel zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens.

Schon heute wird Aluminium in vielen Bereichen eines Fahrzeugs verbaut. In Zukunft wird es eine noch wichtigere Rolle einnehmen, sei es bei

  • Chassis-Teilen für LKW und PKW oder
  • bei Batterie- und Karosserieteilen für Elektrofahrzeuge.

Denn ein Vorteil ist evident: je leichter ein Fahrzeug ist, desto mehr Reichweite, mehr Nutzlast und weniger Treibstoffverbrauch ist gegeben. Und damit wird auch der CO2-Ausstoß reduziert.

Durch dieses spezielle Gießverfahren gelingt es die Materialeigenschaften von Aluminium so zu optimieren, dass langlebige Bauteile mit sehr unterschiedlichen Materialstärken erzeugt werden können. Da zahlreiche sonst übliche Nachbearbeitungsschritte technologiebedingt entfallen, ist die Wettbewerbsfähigkeit auch gegenüber vergleichbaren, aber deutlich schwereren Stahlteilen gegeben. SAG (www.sag.at) hat Rheocasting als erstes Unternehmen weltweit zur Serienreife gebracht. Viele OEMs in Europa werden bereits z.B. mit Sicherheits-Kabinenaufhängungen für LKW oder Luftspeicher für PKW beliefert.

Im Leichtbau liegt die Zukunft vieler Industrien

Rheocasting ist ein Gießverfahren, bei dem Aluminium halbfest verarbeitet wird (Semi-solid Casting). Der Begriff „halbfest“ bedeutet, dass das geschmolzene Metall in einen dickflüssigen Zustand versetzt wird. Beim Rheocasting erfolgt die Formgebung also im teilstarren Zustand, d.h. die Schmelze befindet sich zu 50 % bereits im festen Zustand. Durch die teigige Konsistenz fließt das Aluminium ohne Turbulenzen in die Gussform. Dadurch werden Gaseinschlüsse verhindert, was eine besonders hohe Gussqualität, optimale mechanischen Eigenschaften und beste Schweißbarkeit garantiert. Zudem werden Schrumpfungseffekte vermieden. Rheocasting ist ein Hochqualitäts-Gießverfahren. Rheocastingteile weisen die Festigkeit und Langlebigkeit von Eisenteilen auf, haben jedoch ein bis zu 60 % geringeres Gewicht.

Mit drei konkreten SAG-Bauteilen für LKW aus Rheocasting spart man im Vergleich zu Bauteilen aus Stahl rund 120 kg Fahrzeuggewicht ein. Dies entspricht einer CO2-Ersparnis von 0,3 t  pro LKW und Jahr bei einer durchschnittlichen Fahrleistung von 100.000 .

Das durch SAG-Ingenieure perfektionierte Rheocasting-Verfahren wird in Zukunft auch in anderen Industrien wie der Luftfahrt, im Bahn- oder Anlagenbau Anwendung finden und so auch in anderen Bereiche zur CO2-Reduktion beitragen. Die endlose Recyclingfähigkeit von Aluminium trägt zusätzlich zur Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft bei.

Das in Österreich ansässige Unternehmen SAG (Salzburger Aluminium Group) ist Technologieführer bei Rheocasting und Lieferant vieler OEMs im PKW- und Nutzfahrzeugbau. Zuletzt wurden rund 4 Millionen EUR in den Ausbau der Rheocasting-Anlagen in Österreich investiert. Der SAG-Konzern, der an insgesamt 10 Standorten in Europa und Mexiko ansässig ist, erwirtschaftete zuletzt mit Aluminium- und Rheocasting- Komponenten einen Jahresumsatz von 210 Millionen EUR. Die Hauptmärkte sind Europa und Nordamerika.

https://sag.at/entwicklung/rheocasting/